Übernachtungszahlen im Kraichgau-Stromberg leicht gesunken

Auch wenn die Tourismusentwicklung in Baden-Württemberg insgesamt erneut Rekordergebnisse bei den Gäste- und Übernachtungszahlen zu verzeichnen hatte, gingen diese im Kraichgau-Stromberg leicht zurück.

Waren von 2007 bis 2009 noch jährliche Rückgänge bei den Ankünften und Übernachtungen in der Region zu verzeichnen, sind von 2010 bis 2018 die Ankünfte und Übernachtungen im Land der 1000 Hügel stetig gestiegen. 2019 lässt sich erstmals wieder ein leichter Rückgang verzeichnen: 2,9 % bei den Gästeankünften (2019: 318.797) sowie 1 % bei den Übernachtungen (2019: 914.553) konnte das Statistische Landesamt für das Jahr 2019 verbuchen.

Die Zahl der Übernachtungen und Ankünfte wie auch die Statistik selber sind immer wieder großen Schwankungen unterworfen. Die Schließung oder Eröffnung neuer Hotels, überregionale Veranstaltungen oder statistische Verschiebungen zeigen sich oft mitverantwortlich für Änderungen bei den Gästezahlen.

So wurden 2018 Orte mit drei Betrieben in der Statistik aufgeführt. Schließt ein Betrieb, so fallen auf Grund der statistischen Geheimhaltung sämtliche Übernachtungszahlen dieses Ortes im Jahr darauf aus der Statistik raus.

Gewinner 2019 in Sachen Übernachtungszahlen war die Stadt Bruchsal. Ein Zuwachs von fast 12.500 Übernachtungen konnte die Barockstadt für sich verbuchen.

Insgesamt geht Christina Lennhof, Geschäftsführerin des Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V., von weit über 1 Millionen Übernachtungen aus. „In der Statistik befinden sich nur Zahlen von Ankünften und Übernachtungen der Betriebe mit über zehn Betten. Die vielen kleinen Häuser, Winzer- und Bauernhöfe, die typisch für die Region sind, werden nicht in der Statistik geführt. Ebenso unterliegen die Zahlen von Orten mit weniger als drei Betrieben der statistischen Geheimhaltung,“ so Lennhof.

Die amtliche Statistik kann also nur eine Tendenz aufzeigen und bildet kein realistisches Bild der wirklichen Zahlen ab. „Außerdem,“ so Lennhof „entscheidend sei schließlich das, was bei den Betrieben hängenbleibe, also die Wertschöpfung, und nicht die quantitativen Zahlen zu Ankünften und Übernachtungen. Aber darüber gibt es leider keine Statistik.“

„Insgesamt,“ so der Oberbürgermeister der Stadt Bretten, Martin Wolff, und 1. Vorsitzender des Dachverbandes, „ist der Tourismus ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für die Region. Ob touristisch motivierte Übernachtungen oder Geschäftsreisende: Jeder Übernachtungsgast gibt statistisch gesehen 147,70 Euro pro Tag aus (DWIF, Wirtschaftsfaktor Tourismus für das Bundesland Baden-Württemberg, 2015). Das bedeutet für die Region ein Umsatzvolumen von rd. 135 Mio. Euro.“