Viele Jahre ging es mit dem Tourismus in ganz Baden-Württemberg steil nach oben. Auch im Land der 1000 Hügel wurde diese Tendenz deutlich sichtbar. Die Wander- und Radwegeinfrastruktur wurde auf den Weg gebracht. Die Kommunikation nach außen angekurbelt. Ein neues Dachprofil erarbeitet. Doch dann kamen die Reisebeschränkungen und damit wurde auch der Tourismus hierzulande auf Null heruntergefahren. Vieles von dem, was geplant war, wurde abgesagt, wie z.B. das Bürgermeisterwandern. Viele Betriebe sind geschlossen oder nur sehr eingeschränkt tätig. „Zu Beginn dieser Zeit,“ so Christina Lennhof, Geschäftsführerin des touristischen Dachverbandes der Region, „haben wir unsere Mitglieder erst einmal mit den wichtigsten Fragestellungen bei den Regelungen im Tourismus und Soforthilfen informiert.“
Sehr schnell wurden viele Plattformen eingerichtet, auf denen Restaurants und regionale Erzeuger ihre Produkte anbieten können wie Emmas App oder die Hügelhelden.de. Auf diese wurden die örtlichen Leistungsträger aufmerksam gemacht. Viele haben sich dort inzwischen mit ihrem Angebot positioniert.
„Eklatant wichtig in einer solchen, nie dagewesenen Krisensituation ist die Kommunikation,“ so die Kommunikationswissenschaftlerin Lennhof. Mit einem Hinweis zur Relevanz der Kommunikation in Krisenzeiten hat der KST an seine Partner appeliert, sich ins Gespräch zu bringen. Denn gerade jetzt ist der Kontakt zu Gästen und Kunden, zu Kooperationspartnern und Lieferanten besonders wichtig. Dabei sind Facebook und Instagram sind nur zwei Möglichkeiten. Aber es sind gerade diese Kanäle besonders von Bedeutung, die eher flüchtigen Charakter haben. Sie werden auch in Krisenzeiten verstärkt frequentiert, erreichen also die Zielgruppen besonders gut.
Auch ist jetzt die Zeit, sich in Webinaren fortzubilden. Davon gibt es sehr gute und teils auch kostenlose für die Tourismuswirtschaft. Die Hemmschwelle ist denkbar niedrig. Der KST hat für seine Mitglieder und Leistungsträger wichtige Webinare zum Thema Digitalisierung und Tourismus zusammengestellt, denn Fortbildung gerade in der jetzigen Zeit ist besonders wichtig.
Unter dem Motto „1000 Hügel. 1000 Ideen!“ postet und teilt der Verein besondere Ideen für die aktuelle Krisenzeit. So ist das Weingut Klenert aus Kraichtal erfolgreich mit seinen Online-Weinproben durchgestartet. Die beiden Weingüter Heitlinger und Burg Ravensburg haben unter dem Motto „Seite an Seite im Weinberg“ Unterstützung durch die Sommelier-Union erhalten. Drei Sommeliers aus Sterne-Restaurants unterstützen bei der aktuellen Arbeit im Weinberg. Claus Burmeister, Weingutsleiter von Heitlinger und Burg Ravensburg, ist begeistert von der Solidarität. „Es sind herausfordernde Zeiten. Doch es ist toll, wie alle zusammenhalten.“
Die Kampagne des Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V. auf Facebook läuft auch noch weiterhin, denn gute Ideen sind nach wie vor gefragt.
Doch jetzt ist es von enormer Bedeutung, auch an die Zeiten nach Corona zu denken. Der regionale Tourismus, da sind sich die Experten einig, wird nach der Krise boomen. Wohnmobil-Stellplätze werden gerade im Kraichgau-Stromberg gefragt sein. Der Verein hat bereits Tipps für Bauern- und Winzerhöfe gegeben, denn jetzt ist die Zeit, sich mit solchen Angeboten gut aufzustellen.
Lust auf die Zeit im Land der 1000 Hügel nach Corona macht auch der Instagram-Account des KST. Radfahren, Wandern und das Hügelland erleben – hier lassen sich schon jetzt viele Möglichkeiten von der Couch entdecken.
Doch arbeitet das KST-Team auch bereits an Themen für die Zeit danach. Eins hat die Krise verdeutlicht: Die Digitalisierung hat das Leben sehr schnell durchdrungen. Gut dem, der jetzt schon perfekt aufgestellt ist. Aber hier ist Unterstützung dringend notwendig, das haben die letzten vier Wochen gezeigt. Hier wird der Verein mit entsprechenden Konzepten Unterstützung für Leistungsträger anbieten, ob es um die eigene Homepage geht, soziale Medien oder entsprechende Angebote, das eigene Produkt oder die eigene Dienstleistung anzubieten.
Und danach? Hierzu schmieden das Land Baden- Württemberg, aber auch einzelne Destinationen bereits entsprechende Konzepte, so auch der KST. Denn eins ist sicher, der Tourismus im eigenen Land wird wieder starten, sobald es hierzu grünes Licht gibt. Und dafür stellt der Dachverband sich jetzt schon auf.