Kapelle am Ortsrand von Östringen Richtung Zeutern.
Am 8. Juni 1725 wurde an dieser Stelle das Kind Anna Maria Huber tot aufgefunden, nachdem es mit 18 Messerstichen ermordet worden war. Die gesamte Gemeinde wurde verhört, und drei Juden sowie die Kybin mit ihrem kleinen Jungen wurden verhaftet und im Schloss Kißlau eingesperrt. Am 10. November wurde der große Sohn Michael Kybi hingerichtet, indem man ihm den Kopf abschlug und ihn aufs Rad legte. Die Verhafteten wurden später wieder freigelassen.
Im Jahr 1749 stiftete der wohlhabende Anwalt Peter Adam Zopf eine Kapelle, die 1763 erweitert wurde. Mit einer Stiftung von 75 Gulden sorgte er für den Unterhalt der Kapelle. Diese wurde am 26. September 1770 geweiht und erhielt die Erlaubnis, die Messe darin zu lesen. Das Kirchlein wurde nach dem im Innern befindlichen goldenen Jesus-Maria-Joseph-Bild auch Jesus-Maria-Joseph-Kapelle genannt.
Das Kirchlein wurde im Laufe der Jahre mehrfach repariert. 1897 wurde der Altar aus der Notkirche in die Kapelle eingebaut. Ab 1950 erfolgte eine umfassende Sanierung: Es wurde eine Kopie der Krönung der Unbefleckten Empfängnis, geschaffen von Marian Luise Schneider aus Bruchsal, am Hochaltar angebracht. Das Portal wurde mit einem Vordach versehen, und der Vorplatz wurde angelegt. Jugendliche legten freiwillig das Mauerwerk trocken, und Karl Sovánka gestaltete die Zopfkapelle künstlerisch aus.