Fachwerkhäuser bzw. Fachwerkstädte waren in früherer Zeit stets brandgefährdet. In den Jahren 1869 - 1872 versetzten zahlreiche Brände die Eppinger Bevölkerung in Angst und Schrecken. Man vermutete Brandstiftung.
Am 19. Januar 1873 brach in der Scheune des Rösslewirts beim Pfeifferturm abermals ein Brand aus. Dieser griff schnell auf die benachbarten Fachwerkhäuser und Scheunen über. Vom Pfeifferturm bis zur heutigen Zehntgasse wurden alle entlang der Kirchgasse stehenden Gebäude sowie die jenseits des Zwingergrabens liegenden und zu den Gehöften der Rappenauer Straße gehörenden Scheunen in Schutt und Asche gelegt.
Insgesamt brannten 46 Gebäude ab, darunter 25 Wohnhäuser, u.a. auch das evangelische und katholische Pfarrhaus. Glücklicherweise entdeckte die Tochter des Rösslewirts den vermuteten Brandstifter, Maurer Jakob Müller, auf frischer Tat, so dass diesem Schrecken ein Ende gesetzt werden konnte.
Im Rahmen der Wiederbebauung wurde die Kirchgasse verbreitert, der Zwingergraben zugeschüttet, die Zehntgasse als neue Verbindungsstraße angelegt und die Wohnhäuser nicht mehr als giebelständige Fachwerkgebäude, sondern als traufständige Massivbauten errichtet.
„Un ebbes Bsunders“
Unendlich groß war die Not, die der Brandstifter durch seine Taten bei den betroffenen Familien hinterließ. Umso erleichterter war man, als man diesen Bösewicht, einen aktiven Eppinger Feuerwehrmann, hinter Schloss und Riegel bringen konnte. Er wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Damit aber solches nie wieder geschehen möge, mauerte man den „Kopf“ des Brandstifters zur Abschreckung in den Giebel der wiederaufgebauten Scheune ein.
An beiden Giebelseiten (am Besten von der Zehntgasse aus) kann man die Steinmaske des „Brand-Müllers“ noch heute direkt unterhalb des Dachfirsten entdecken.
Kirchgasse
75031 Eppingen
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Webseite: www.eppingen.de/freizeit/stadtrundgang
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